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Ziffern, Zahlen, Nummern

Autorin: Annemarie Golser, Redaktion terzMagazin

Bildquelle: Gordon Johnson auf Pixabay

Die Organisation im Impfzentrum ist beeindruckend.  Sobald die Nummer auf dem Zettel, den man beim Eingang erhält, auf dem Bildschirm aufleuchtet, wird man für den Piks in ein Kartäuschen gebeten. Das kennt man ja von den wenigen noch bedienten Poststellen mit Schalterdienst. Hier erwartet uns ja nicht ein Piks, sondern im besten Falle Geld.

Ohne Zahlen geht gar nichts. Sie bringen Ordnung in alle Lebensbereiche, dienen zur Kennzeichnung, geben Vergleichsmöglichkeiten für die Wissenschaft. Google macht es mit dem Unterschied von Zahlen, Ziffern und Nummern kompliziert. Für den Laien verständlich ist immerhin, dass die Zahl ein Einzelgänger ist, Ziffern und Nummern sich aus mehreren Zahlen zusammensetzen. Zahlen haben auch etwas Beklemmendes.  Menschenschicksale lassen sie unberührt. Tragödien werden zu gesichtslosen Fakten.  Sie können verharmlosen, verschleiern, oder aber auch gerade durch das Unpersönliche, Vorgefallenes erträglicher machen.

Hausnummern werden für die amtlichen Verzeichnisse verlangt. Es ist noch nicht lange her, dass auch in unserer ländlichen Umgebung bis in den hintersten Weiler Strassenbezeichnungen eingeführt wurden. Bisher wohnte man im Moosacher, auf der Birchweid, im Arniholz oder auf der Gumihöhe. Das genügte sogar für die Postzustellung. Im täglichen Sprachgebrauch der älteren Einwohner ist die Familie Walter immer noch im Widiboden und nicht an der Dorfstrasse 277 daheim Es ist ein Glück, dass die Gemeinde all die über 400 Flurnamen in einem Buch für die Nachwelt festgehalten hat.

Die Zukunftsvision ist ja, dass wir dereinst wie die Vierbeiner einen Chip implantiert bekommen. Ob man sich da wie bei den Autokennzeichen auf die attraktiven Zahlenkombinationen stürzt?

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